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Verlag und Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Newsletter | 15. April 2025

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Existenz der Folter in der modernen Welt ist ein ebenso skandalöses wie paradoxes Phänomen. Obschon weltweit moralisch geächtet und rechtlich universal verboten, ist die Praxis der Folter in zahlreichen Ländern immer noch grausame Realität. Ihre blutige Spur zieht sich über alle Kontinente. Die ubiquitäre Verbreitung der Folter zwingt zur Frage nach den Gründen für die Persistenz dieser zutiefst (un-)menschlichen Praxis und nach den Bedingungen, die ihr Auftreten und ihre Verbreitung begünstigen oder behindern.

Der vielgelobte Band »Vor aller Augen« über sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten, herausgegeben von Gaby Zipfel, Regina Mühlhäuser und Kirsten Campbell, ist jetzt als broschierte Studienausgabe erhältlich.

Weiterhin ist die 31. Folge von »Mittelweg 36 – Der Podcast« erschienen.

Wir wünschen gute Lektüre und freuen uns auf Ihren Besuch!

Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36

Über Folter
Heft 2 | April/Mai 2025

Cover Mittelweg 36, Über Folter

Print € 14,–

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zzgl. € 2,50 (pro Ausgabe)
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Erhältlich über unsere Website, per Mail und im (Bahnhofs-)Buchhandel.

Als Dankeschön für die Bestellung eine Jahres-Abonnements erhalten Sie ein Buch aus dem Programm der Hamburger Edition:

Berni, Außer Gefecht. Leben, Leiden und Sterben »kommunistischer« Gefangener in Vietnams amerikanischem Krieg

• Niedermeier, Rassismus und Bürgerrechte. Polizeifolter im Süden der USA 1930 - 1955

Reemtsma, Folter im Rechtsstaat?

Beiträger:innen

• Frithjof Nungesser: Die plurale Aktualität der Folter. Plädoyer für eine entmythologisierende Forschungsperspektive

• Gesa Lindemann: Folter in den Verfahrensordnungen der Gewalt

• Ein Gespräch mit Manfred Nowak: Koloniale Kategorien klassischer Soziologie. Das Beispiel sozialer Ungleichheit 

• Ein Bericht von Rayan Hussain

• Daniel Bultmann: Das Regime der Listen und die leere Logik der Idee. Terror und Folter im Zentralgefängnis der Roten Khmer

• Darren Byler: Nach der Folter. Grausamkeit, Brutalität und sozialer Tod in Nordwestchina

• Ein Bericht von Mansoor Adayfi

• Ein Gespräch mit Alice Jill Edwards: »Keine wirksame Strategie zur Abschaffung von Folter kommt ohne die Einsichten der Überlebenden aus«

• Thomas Schmidt-Lux / Jannis Bredemeier: Ortstermin: Der Garagenhof 

Mehr zum Heft

Die plurale Aktualität der Folter ist Gegenstand des Beitrags von Frithjof Nungesser, der in das Thema einführt und sowohl systematische als auch methodische Herausforderungen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Folter erörtert. In seinem Plädoyer für eine entmythologisierende Forschungsperspektive zeigt er, warum eine sozialwissenschaftlich reflektierte Analyse von Folter nicht umhinkommt, sich für deren jeweils spezifische Kontexte zu interessieren. Anschließend verortet Gesa Lindemann die Folter in den Verfahrensordnungen der Gewalt und fragt nach den anspruchsvollen ethischen, rechtlichen und institutionellen Voraussetzungen, auf denen unser modernes Verständnis von Folter beruht. Unter dem Titel „Wir wissen, dass Folter abschaffbar ist …“ berichtet Manfred Nowak von seiner langjährigen Arbeit als UN-Sonderberichterstatter über Folter und erläutert die mit dem Amt verbundenen Möglichkeiten und Grenzen der politischen Einflussnahme. In Das Regime der Listen und die leere Logik der Idee rekonstruiert Daniel Bultmann das komplexe Wechselspiel von Terror und Folter im Zentralgefängnis der Roten Khmer und beschreibt, wie neben Hunderttausenden unschuldiger Zivilisten auch viele, oftmals noch minderjährige Kader dem totalitären System im Kambodscha der Siebzigerjahre zum Opfer fielen. Was passiert, wenn die Verfolgung durch die staatlichen Behörden auch Nach der Folter nicht aufhört, ist Gegenstand des Beitrags von Darren Byler. Er erläutert, mit welchen Methoden der chinesische Staat in der Provinz Xinjiang gegen die Uiguren und andere ethnische Minderheiten vorgeht und wie dabei Grausamkeit, Brutalität und sozialer Tod in Nordwestchina miteinander zusammenhängen. In einem weiteren Gespräch kommt mit Alice Jill Edwards auch die amtierende UN-Sonderberichterstatterin über Folter zu Wort. Sie erzählt, welche Gruppen besonders von Folter betroffen sind und welche wichtige Bedeutung den Erlebnissen der Opfer für die Menschenrechtsarbeit zukommt: „Keine wirksame Strategie zur Abschaffung von Folter kommt ohne die Einsichten der Überlebenden aus“. Vervollständigt wird der Themenschwerpunkt durch Berichte von Rayan Hussain und Mansoor Adayfi, die Folter erlitten haben und schildern, wie diese Gewalterfahrung ihr Leben geprägt und verändert hat.

 

Schauplatz des Ortstermins ist diesmal Der Garagenhof. Dort treffen wir Thomas Schmidt-Lux und Jannis Bredemeier, die uns bei einem Streifzug durch Vergangenheit und Gegenwart vor Augen führen, welche soziale Bedeutung dem Ort insbesondere im Osten Deutschlands zukam und welchen Wandlungsprozessen er aktuell unterliegt.


Schreiben Sie uns eine Mail an zeitschrift@his-online.de bis zum 25.04.2025.
Aus allen eingegangenen Mails werden 20 Teilnehmende ausgelost.

Teilnahmebedingungen: Sie sind Student:in, Doktorand:in oder wissenschaftliche:r Mitarbeite:r im akademischen Mittelbau.

Studienausgabe

Gaby Zipfel/Regina Mühlhäuser/Kirsten Campbell (Hg.), Vor aller Augen

Gaby Zipfel/Regina Mühlhäuser/ Kirsten Campbell (Hg.)

Vor aller Augen

Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten

In Essays, Reflexionen und Gesprächen zeigen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes, in welch vielfältigen Konstellationen sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten auftritt. Sie beleuchten die historischen Dimensionen und diskutieren zentrale politische und juristische Fragen der Gegenwart.

»Ein aufrüttelndes Buch, das weiblichen Opfern eine Stimme gibt, aber nicht auf der deskriptiven Ebene stehen bleibt, sondern in die Analyse geht.«
Ina Rottscheidt, Deutschlandfunk

Mehr zum Buch

»Mittelweg 36 - Der Podcast«

Logo Podcast Mittelweg 36

Podcast-Episode #31: Wie widersteht man?

Es braucht Mut und Beharrlichkeit, um im Alltag das Richtige zu tun. Ferdinand Sutterlüty stellt in seinem neuen Buch Menschen vor, die verdeckten Widerstand in Demokratien leisten. In der neuen Podcast-Ep spricht er mit Jens Bisky über »Widerstehen«.

Jetzt reinhören - auf unserer Website und allen gängigen Podcatchern wie iTunes / Apple Podcasts, Deezer und Spotify.

Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung

Bitcoin

Am 24. April 2025 um 19 Uhr wird die Reihe Die Verfassung der Freiheit mit einem Vortrag zum Thema Bitcoin – eine Währung der Freiheit? Über krypto-liberale Geld- und Staatskritiko fortgesetzt.

Vortrag von Aaron Sahr, Wirtschaftssoziologe und Leiter der Forschungsgruppe Monetäre Souveränität.

Moderation von Philipp Müller, Historiker und Sprecher der Forschungsgruppe Demokratie und Staatlichkeit.

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