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Newsletter | 19. September 2024 |
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wer bestimmt, was Unrecht ist? Und mit welchen Folgen? Unsere beiden ersten Neuerscheinungen des Herbstes beschäftigen sich damit in unterschiedlichen Kontexten.
Im Konzentrationslager Auschwitz wurden inhaftierte Ärztinnen und Ärzte zum Dienst im Krankenbau herangezogen. Bogdan Musial beleuchtet ihre Rolle und Zwangslagen.
Gerd Hankel betrachtet in seinem aktuellen Buch die Schwierigkeiten bei der Durchsetzung internationalen Rechts und den langen Weg zu einem Weltgewissen.
Wir möchten Sie auch auf die kommenden Lesungen mit Klaus Neumann und die Sendung aspekte im ZDF mit Berthold Vogel zum Thema Einsamkeit hinweisen. Buchbesprechungen haben wir ebenfalls wieder für Sie zusammengestellt.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36 |
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Bogdan Musial
»Lagermedizin« in Auschwitz
Funktion und Dilemmata der Häftlingsärzte 1940–1945 Der Historiker Bogdan Musial beleuchtet erstmals umfassend die Rolle der Häftlingsärztinnen und -ärzte und rekonstruiert so auch die Geschichte von Auschwitz von den Anfängen bis zur Evakuierung im Januar 1945: Er beschreibt den Häftlingskosmos, die Arbeitseinsätze, die Selektionen, das Erproben von Mordmethoden, »medizinische Experimente« und die Vernichtung. Musials monumentale Studie ist ein herausragender Beitrag zur Forschung über Auschwitz und den Holocaust insgesamt. |
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Gerd Hankel
Fernes Unrecht. Fremdes Leid
Von der Durchsetzbarkeit internationalen Rechts Die Durchsetzungskraft internationaler Gerichtsbarkeit hängt aktuell vom Willen der Staaten ab. Konventionen machen Menschenrechte verbindlich, humanitäres Völkerrecht regelt das in bewaffneten Konflikten zu beachtende Recht. Auch die Zahl der Mechanismen, die Pflichtverletzungen von Staaten verhindern und sanktionieren sollen, hat sich erhöht. Gerd Hankel zeigt, wie lang der Weg zum Ideal eines Weltgewissens ist und weshalb bereits Erreichtes auf tönernen Füßen steht. |
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Tomasz Kizny
Gulag Neuer Preis: 25 Euro
Der Fotograf Tomasz Kizny begann 1986 Fotos ehemaliger Häftlinge zusammenzutragen. Er suchte sowohl in den Alben von Lagerkommandanten und Beamten als auch in privaten und staatlichen Archiven nach Bildmaterial und bereiste die ehemalige UdSSR auf der Suche nach Zeugnissen und Spuren des Gulag. In jener abgesonderten Welt machte er Aufnahmen der heutigen Lagerruinen und ihrer Einwohner. So entstand ein eindrucksvoller Bildband, der die Schrecken der Gewalt sichtbar macht. |
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Rezensionen
»Die Vergegenwärtigung dieser verschütteten Geschichten könnte helfen, über eine Zukunft nachzudenken, in der einem beim Thema Migration nicht immer und zuallererst das Wort ›Krise‹ in den Sinn kommt.« Dietmar Süß, SZ
»[E]ine vielseitige Auseinandersetzung mit einem Thema, das die Gemüter in Deutschland immer wieder aufs neue erhitzt.« Patrick Hönig, junge Welt
»[Eine] lesenswerte Geschichte der Jahre 1989 bis 2023« Otto Langels, DLF |
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Berthold Vogel bei aspekte In der ZDF-Sendung aspekte vom 6. September sprach Katty Salié mit Berthold Vogel über Einsamkeit als potenzielle Gefahr für die Demokratie. Zusammen mit Jens Kersten und Claudia Neu zeigt er in seinem aktuellen Buch »Einsamkeit und Ressentiment«, wie wichtig soziale Kontakte als Korrektiv sind, um Vorurteilen gegenüber Mitmenschen und Institutionen den Nährboden zu entziehen.
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Rezensionen»Bemerkenswert an ›Einsamkeit und Ressentiment‹ ist nicht nur die konzeptuelle Klarheit, mit der die drei Autor:innen Jens Kersten, Claudia Neu und Berthold Vogel argumentieren und auch im Alltagsdiskurs stark präsente Begriffe theoretisch einordnen.« Till Schmidt, taz
»[I]hr gerade erschienenes, schmales, aber enorm dichtes und materialreiches Buch [ist] nüchterne soziologische Aufklärung.« Peter Laudenbach, SZ
»Gerade mit Blick auf das Erstarken des Rechtspopulismus [...] ist es wichtig, die Wechselwirkungen und destruktiven Folgen von Einsamkeit und Ressentiment besser zu verstehen [...]. Das differenziert argumentierende Buch leistet dazu einen wichtigen Beitrag.« Melanie Mühl, FAZ |
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In den Medien
Weitere Rezensionen |
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(Volltextzugriff eventuell kostenpflichtig) |
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»Michael Mann ist ein Meister großer Monographien. Sein Werk über Geschichte und Quellen der sozialen Macht ist so etwas wie der Goldstandard dieser Disziplin, und auch sein neues Buch ›Über Kriege‹ setzt Maßstäbe.« Gunter Hartwig, Südwest Presse
»In einem gewaltigen historischen Bogen vom antiken Rom und dem Alten China bis zum Ukrainekrieg analysiert Mann Anlässe, Verlauf und Ergebnisse von Kriegen.« Harald Pilzer, ekz Bibliotheksservice |
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»Am Ende dieses interessanten […] Buches stellt sich eine unbequeme Frage. […] – wer kann dann noch ausschließen in der entsprechenden ›Situation‹ selbst dazu fähig zu sein?« Wolfgang Schneider, Tagesspiegel
»[Tobias Hauffe] überzeugt in seinem Text mit einer herausragenden Narration und gleichzeitigen Analyse seiner eigenen Suchbewegungen im Feld der Gewaltforschung.« Mechthild Bereswil, Soziopolis |
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»Dieses bescheidene 18-cm-Büchlein hat es in sich. Das australische Professorentrio analysiert sorgfältig und tiefgründig Ursprünge und Entwicklung dieser spekulativ vermögenszentrierten Ökonomie […].« Joachim Weigelt, ekz
»Adkins, Cooper und Konings legen in ihrem Buch überzeugend dar, dass die Bruchlinien der Asset-Ökonomie zwar entlang der Generationengrenzen verlaufen, aber dass die Generationen nicht in sich verantwortlich für die Ungleichheit sind.« Helena Schäfer, Politik & Ökonomie |
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»Kreienbaums Buch ist ein nüchtern geschriebenes und hochgradig informatives Werk, das einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Debatte um die Vergleichbarkeit von kolonialen und nationalsozialistischen Konzentrationslagern leisten könnte.« Ingo Elbe, haGalil |
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Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung
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Das HIS diskutiert
1. Oktober, 19 Uhr
Freiheitsschock
Ilko-Sascha Kowalczuk im Gespräch mit Alexander Leistner
Moderation: Laura Wolters
Eine Veranstaltung des Hamburger Instituts für Sozialforschung in Kooperation mit C. H. Beck. |
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