Wird der Newsletter nicht korrekt angezeigt? Hier können Sie ihn online lesen.

Verlag und Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Newsletter | 3. April 2024

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir sprechen zwar viel über Diversität, aber wir wissen wenig darüber. Dabei ist Diversität ein gesellschaftliches und historisch gewachsenes Phänomen inmitten eines Geflechts aus unterschiedlichen Begriffen, Akteuren, Medien und Institutionen, das wissenschaftlich untersucht und problematisiert werden kann. Dem widmet sich das aktuelle Heft, die darin versammelten Beiträge verstehen sich als Tiefenbohrungen in die ungehobenen Rationalitäten, Dynamiken, Potenziale und Paradoxien der Diversität.

»Das passt gar nicht zu ihm.« So heißt es oft nach Ausbrüchen unvermittelter Gewalt. Tobias Hauffe untersucht in seiner neuen Studie »Die Leere im Zentrum der Tat«, wie aus ganz alltäglichen Konfliktsituationen brutale Konfrontationen entstehen.

Das Buch ist auch Inhalt der zweiundzwanzigsten Folge von »Mittelweg 36 - Der Podcast«. Jens Bisky und Tobias Hauffe gehen der Frage nach, wie man unvermittelte Gewalteskalation verstehen kann?

Wir wünschen gute Lektüre und freuen uns auf Ihren Besuch!

Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36

Diversität - Karrieren eines Begriffs

Heft 2 | April/Mai 2024

Print € 14,–

E-Journal € 9,–

Mittelweg 36 regelmäßig lesen

Mini-Abo (3 Ausg.)
Print für € 28,– | Digital für € 21,–

Jahres-Abo (6 Ausg.)
Print für € 60,– | Digital für € 45,–

Nachwuchs-Abo (6 Ausg. ermäßigt)
Print für € 45,– | Digital für € 35,–

Versandkostenfrei im Inland,
zzgl. € 2,50 (pro Ausgabe)
Versandkosten ins Ausland.

Erhältlich über unsere Website, per Mail und im (Bahnhofs-)Buchhandel.

Als Dankeschön für die Bestellung eine Jahres-Abonnements erhalten Sie ein Buch aus dem Programm der Hamburger Edition:

van Rahden, Vielheit. Jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus

Rosanvallon, Das Jahrhundert des Populismus

Müller, Die amerikanische Rechte und der Umweltschutz

Beiträger:innen

• Onur Erdur: Kritik der diversen Vernunft

• Georg Toepfer: Gleichheit und Verschiedenheit. Zur Geschichte und Theorie ihrer Durchdringung

• Christiane Reinecke: Antidiskriminierung. Zur transnationalen Konfliktgeschichte einer gesellschaftlichen Norm

• Lea Baro: Diversität als affektives Instrument. Zwischen dem Schmerz der Diskriminierung und der Feier der Vielfalt

• Hannah Lotte Lund: Magnus Hirschfelds Konzept der sexuellen Zwischenstufen als Diversitätsmodell

• Ein Gespräch mit Sandrine Micossé-Aikins: »Berlin ist diverser als der Berliner Kulturbetrieb«

• Jens Bisky: Ortstermin: Am Bahnhof Zoo

Mehr zum Heft

Zum Einstieg legt Heftherausgeber Onur Erdur eine Kritik der diversen Vernunft vor, in der er die diskursive Auseinandersetzung um und mit Diversität skizziert – in internationaler und nationaler Hinsicht sowie von politisch linker und rechter Seite. Georg Toepfer untersucht das Verhältnis von Gleichheit und Verschiedenheit aus historisch-philosophischer Perspektive: ein auf den ersten Blick gegensätzliches Begriffspaar, das jedoch auf eine wechselvolle und spannungsreiche Geschichte der Durchdringung und Verschränkung zurückblickt, in die sich auch der Diversitätsdiskurs einschreibt. Entlang von Fallbeispielen aus Belgien und Großbritannien setzt sich Christiane Reinecke mit der Frage auseinander, wie Antidiskriminierung in Europa im Übergang von den 1960er- in die 1970er-Jahre weit über die Grenzen einer einzelnen Gesellschaft hinaus zu einer umstrittenen, aber auch einflussreichen gesellschaftlichen Norm wurde. In der sozialwissenschaftlichen Studie von Lea Baro geht es um die Rolle von Diversität als affektives Instrument, das zwar positive Bilder und Gefühle auszulösen vermag, aber mitunter keine substanziellen Veränderungen erwirkt. Hannah Lotte Lund besichtigt in ihrem Aufsatz das Leben und Werk des bekannten Arztes, Sexualreformers und Sexualwissenschaftlers Magnus Hirschfeld, dessen Konzept der sexuellen Zwischenstufen als eine der ersten Theorien sexueller und geschlechtlicher Differenz überhaupt gilt. Dabei fragt sie nach den Chancen und Grenzen seiner Überlegungen für heutige Diversitätsdiskussionen. Im abschließenden Interview stellen Onur Erdur und Sandrine Micossé-Aikins, Leiterin von Diversity Arts Culture, einer in Berlin ansässigen Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversität im Kulturbereich, fest, dass Berlin diverser ist als der Berliner Kulturbetrieb. Welche praktischen Probleme ergeben sich, wenn staatliche und private Institutionen den Anspruch erheben, gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten für alle Menschen zu Kunst und Kultur zu schaffen und Diskriminierungen im Kulturbetrieb abzubauen?

Im Ortstermin zeichnet Jens Bisky die wechselvolle Geschichte des Berliner Bahnhof Zoo nach – einst der einzige Fernbahnhof in West-Berlin, zwischenzeitlich Umschlagplatz für Drogen und Prostitution und jederzeit ein Zentrum städtischen Lebens.

»Das passt gar nicht zu ihm.«

Tobias Hauffe, Die Leere im Zentrum der Tat

Tobias Hauffe

Die Leere im Zentrum der Tat

Eine Soziologie unvermittelter Gewalt

Auf Basis von Polizei- und Gerichtsakten analysiert Tobias Hauffe vier Fälle versuchten Totschlags im öffentlichen Raum, die sich alle kaum zufriedenstellend erklären lassen. Er rekonstruiert akribisch den jeweils spezifischen Gewaltmoment, indem er die Fälle aus unterschiedlichen soziologischen Perspektiven einkreist. Diese Studie ist nicht nur mitreißend geschrieben, sondern liefert auch wesentliche Impulse für die Gewaltforschung.

Mehr zum Buch

»Mittelweg 36 - Der Podcast«

Podcast-Episode #22: Wie kann man unvermittelte Gewalt erklären?

Zwei streiten, prügeln sich, einer geht zu Boden – doch statt von ihm abzulassen, tritt der andere brutal auf ihn ein. Wie kann man diese Gewalteskalation verstehen? Im neuen Podcast spricht Jens Bisky mit Tobias Hauffe über »Die Leere im Zentrum der Tat«.

Jetzt reinhören - auf unserer Website und allen gängigen Podcatchern wie iTunes / Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify.

Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung

22. April, 19 Uhr

Mythos Spanien. Konstruktion einer europäischen Nation

Impulse von Martin Baumeister und Margit Kern | Moderation: Wolfgang Knöbl

Eine Kooperation mit dem Instituto Cervantes

Weitere Informationen

BÜCHER AM HIS
30. April, 19 Uhr

Lokalgeschichte und »Asylkrise«

Vortrag von Klaus Neumann und Gespräch mit Knud Andresen

Eine Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und unserem Verlag Hamburger Edition

Weitere Informationen

Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie sich mit folgender Adresse angemeldet haben: unknown@noemail.com
Zum Abbestellen des Newsletters klicken Sie bitte hier.

Bestellungen, Fragen oder Anregungen senden Sie bitte an:
verlag@hamburger-edition.de

Bluesky LogoInstagram LogoFacebook-Logo

Folgen Sie der Hamburger Edition und dem Mittelweg 36 auf X,
der Hamburger Edition und dem Mittelweg 36 auf Bluesky,
Instagram und Facebook.

Hamburger Edition HIS Verlagsges. mbH

und Zeitschrift Mittelweg 36

Mittelweg 36

20148 Hamburg

T +49 40 / 41 40 97-0

F +49 40 / 41 40 97-11

Impressum

Datenschutzerklärung