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Newsletter | 8. Februar 2024
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit Russlands Überfall auf die Ukraine ist ein Phänomen in die soziale Wirklichkeit Europas zurückgekehrt, das lange Zeit überwunden schien: das Leben unter militärischer Besatzung. Der Blick auf die Gegenwart weckt zugleich Erinnerungen an die Vergangenheit, insbesondere an die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als deutsche Truppen halb Europa besetzt hielten. Während die Erfahrung der Besatzung in den seinerzeit betroffenen Ländern Teil des kollektiven Gedächtnisses ist, steht die historische und sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen hierzulande noch weitgehend am Anfang. Worin besteht die eigentümliche Realität von Besatzungsgesellschaften, in denen weder Krieg noch Frieden herrscht, Gewalt aber immer gegenwärtig ist?
Seit die Taliban 2021 die Macht in Afghanistan übernahmen, wird diskutiert, ob und inwiefern das internationale humanitäre Engagement dort gescheitert ist. Der Band »Zur Intervention«, herausgegeben von Teresa Koloma Beck und Florian P. Kühn zieht Bilanz.
Im Januar ist die zwanzigste Folge von »Mittelweg 36 – Der Podcast« erschienen. In dieser Folge spricht Jens Bisky mit Luca Kokol, Carolin Müller und Aaron Sahr über teure Zeiten und warum Inflation nicht Geldentwertung bedeutet.
Wir wünschen gute Lektüre und freuen uns auf Ihren Besuch!
Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36
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Besatzungsgesellschaften, Heft 1 | Februar/März 2024
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Erhältlich über unsere Website, per Mail und im (Bahnhofs-)Buchhandel.
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Beiträger:innen
• Tatjana Tönsmeyer: Nach dem Ende der Kämpfe. Asymmetrien, entmündigte Staatlichkeit und der Schein von Normalität
• Gelinada Grinchenko: »Sehr schwer ist es gewesen, und doch haben wir irgendwie überlebt.« Das Alltagsleben im besetzten Charkiv in mündlichen Schilderungen von Bewohnerinnen der Stadt
• Katerina Sergatskova: Die Besatzung verändert das Leben für immer
• Sibel Koç: Die alliierte Besatzung Istanbuls und ihre Nachwirkungen auf Europa-Bilder in der heutigen Türkei
• Florian P. Kühn: Afghanistan und die Rolle militärischen Zwangs – zwischen Besatzung und Intervention
• Ein Gespräch mit Thijs Bouwknegt: »Haben wir das Richtige getan?«
• Martin Bauer: Ortstermin: Dreifaltigkeitsfriedhof II, Bergmannstraße, Berlin-Kreuzberg
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Mehr zum Heft
Eröffnet wird das Heft von Tatjana Tönsmeyer, die in das Thema einführt und erklärt, warum Nach dem Ende der Kämpfe keine Zeit des Friedens beginnt, sondern Asymmetrien, entmündigte Staatlichkeit und der Schein von Normalität das Leben der Menschen bestimmen. Um Schilderungen von Überlebenden geht es anschließend bei Gelinada Grinchenko, die mit Zeitzeuginnen über Das Alltagsleben im besetzten Charkiv zur Zeit des Zweiten Weltkriegs gesprochen hat: »Sehr schwer ist es gewesen, und doch haben wir irgendwie überlebt«. Vom repressiven Vorgehen des russischen Militärs in den besetzten Gebieten der heutigen Ukraine und den einschneidenden Folgen für die Zivilbevölkerung berichtet Katerina Sergatskova in Die Besatzung verändert das Leben für immer. Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannt Sibel Koç, die in ihrem Beitrag Die alliierte Besatzung Istanbuls und ihre Nachwirkungen auf Europa-Bilder in der heutigen Türkei untersucht. Unter dem Titel Afghanistan und die Rolle militärischen Zwangs – zwischen Besatzung und Intervention thematisiert Florian P. Kühn Unterschiede zwischen den Regimeformen und erörtert die Gründe für das Scheitern der westlichen Afghanistan-Mission. Abgeschlossen wird der Schwerpunkt durch ein Gespräch mit Thijs Bouwknegt, der mit einer Gruppe von Forschenden die niederländische Beteiligung am Afghanistan-Einsatz untersucht und dabei vor allem einer Frage nachgeht: »Haben wir das Richtige getan?«
Zum Ortstermin treffen wir diesmal Martin Bauer, der uns bei einem Spaziergang über den Dreifaltigkeitsfriedhof II in Berlin-Kreuzberg nicht nur die Geschichte des Ortes näherbringt, sondern uns neben den kulturellen und architektonischen Besonderheiten des deutschen Friedhofswesens auch dessen bürokratische Eigentümlichkeiten vor Augen führt.
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Afghanistan und die Folgen
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Teresa Koloma Beck und
Florian P. Kühn (Hg.)
Zur Intervention
Afghanistan und die Folgen
Ist die internationale Intervention in Afghanistan gescheitert? Dieses Buch stellt auf den Prüfstand, welches Wissen ihr zugrunde lag und beleuchtet, mit welch vielfältigen Ansprüchen und Motivationen die Akteure agierten.
»Die Artikel in dem für Sozialwissenschaftler wie auch für Laien empfehlenswerten Sammelband halten viele [...] überraschende[...] Erkenntnisse bereit.« Deutschlandfunk
Mehr zum Buch
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»Mittelweg 36 - Der Podcast«
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Podcast-Episode #20: Wie überwindet man Inflation?
Die Preise steigen, die Rede von der Inflation ist allgegenwärtig. Im neuen Podcast eruieren Luca Kokol, Carolin Müller, Aaron Sahr mit Jens Bisky, warum Inflation nicht Geldentwertung und uniforme Teuerungsraten bedeutet, und fragen, wie man sie überwindet.
Jetzt reinhören - auf unserer Website und allen gängigen Podcatchern wie iTunes / Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify.
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Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung
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