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Verlag und Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Newsletter | 7. Dezember 2023

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im politischen Diskurs wird zu leichtfertig von der Kaufkraft einer Währung gesprochen, die entwertet werde, sobald die Preise kräftig steigen. Mit unserer aktuellen Ausgabe des Mittelweg 36 zeigen wir, dass es diese Art von uniformem Preisanstieg nicht gibt. Sie ist eine Suggestion, die wir der statistischen Präsentation von Inflation als Indexwert verdanken.

Stefan Eich erzählt in seinem Buch »Die Währung der Politik« die politische Ideengeschichte des Geldes von der griechischen Antike bis in die Gegenwart als eine Geschichte geldpolitischer Krisen.

Im November ist die 19. Folge von »Mittelweg 36 – Der Podcast« erschienen. Es sprechen Niels Penke und Hannah Schmidt-Ott über Formationen des Populären an der Schwelle zur Moderne.

Wir wünschen gute Lektüre und freuen uns auf Ihren Besuch!

Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36

In teuren Zeiten, Heft 6 | Dezember 2023/Januar 2024

Print 14,–

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Versandkostenfrei im Inland,
zzgl. € 2,50 (pro Ausgabe)
Versandkosten ins Ausland.

Erhältlich über unsere Website, per Mail und im (Bahnhofs-)Buchhandel.

Als Dankeschön für die Bestellung eine Jahres-Abonnements erhalten Sie ein Buch aus dem Programm der Hamburger Edition:

Kersten/Neu/Vogel, Politik des Zusammenhalts. Über Demokratie und Bürokratie

Sahr, Das Versprechen des Geldes. Eine Praxistheorie des Kredits

Pettifor, Die Produktion des Geldes. Ein Plädoyer wider die Macht der Banken

Beiträger:innen

• Luca Kokol/Carolin Müller/Aaron Sahr: Inflation überwinden. Über das Zerrbild der Geldentwertung

• Ulrich Busch: Die unverhoffte Inflation. Die aktuelle Teuerung und einige Lehren aus der Geschichte

• Mariana Heredia/Claudia Daniel: Wie mit entrückten Preisen umgehen? Inflation im Argentinien der Nachkriegszeit aus sozialer und kultureller Sicht

• Florian Schmidt: Von Preiskontrollen zur Unabhängigkeit der Zentralbank. Über die Inflationspolitik in der US-amerikanischen Nachkriegszeit

• Florian Peters: Inflation und Schocktherapie. Polnische Transformationserfahrungen

• Lea Steininger: Inflation als Sprachspiel. Eine Wittgenstein’sche Perspektive

• Nikolas Kill: Ortstermin: Auf dem Bouleplatz

Mehr zum Heft

Die Heftherausgeber:innen Luca Kokol, Carolin Müller und Aaron Sahr untersuchen in ihrem Editoral Inflation überwinden. Über das Zerrbild der Geldentwertung den Preisanstieg in seiner Rolle als politische Vokabel. Um ihn zu kritisieren, so ihr zentrales Argument, müssen wir die statistische Vereinheitlichung zunächst einmal disaggregieren, also in ihre Einzelteile zerlegen.

Der Grundlagenbeitrag von Ulrich Busch nimmt unter der Überschrift Die unverhoffte Inflation Ansätze zur Erklärung und Bekämpfung der Rückkehr der Inflation unter die Lupe und zeigt vor allem, welche ökonomischen und gesellschaftlichen Komplexitäten sich hinter solchen einfach erscheinenden Vokabeln wie Inflation verbergen – und welche Deutungskämpfe um ihre Erklärung und Verarbeitung ausgefochten werden. Mariana Heredia und Claudia Daniel werfen einen Blick auf die lange Geschichte der Inflation in Argentinien und fragen Wie mit entrückten Preisen umgehen? Sie analysieren, wie die argentinische Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den politischen Kampf gegen Preissteigerungen erfahren, interpretiert und mitgestaltet hat. Langfristig hätten die Inflationsepisoden die Gesellschaft fragmentiert und staatliche Institutionen delegitimiert. Von Preiskontrollen zur Unabhängigkeit der Zentralbank – Florian Schmidt rekonstruiert in seinem Beitrag die politische Verhandlung der Preisentwicklung in den USA zwischen 1941 und 1951 im US-Kongress. Dabei zeigt er, wie sich Vorstellungen und institutionelle Realitäten einer von demokratischen Organen unabhängigen und auf Preisstabilität fokussierten Zentralbank nach und nach gegen eine politische Praxis durchgesetzt haben, in der Preisentwicklungen als Fragen der Finanzierung und Wirtschaftsentwicklung in allen staatlichen Institutionen verhandelt wurden. Preissteigerungen – dies macht der Aufsatz von Florian Peters zu Polnischen Transformationserfahrungen deutlich – werden nicht als Kollektivschicksal erfahren, weil gesellschaftliche Gruppen oder Regionen nicht einheitlich betroffen sind. Am Ende allerdings, so Peters, haben viele Pol:innen vor allem unter den radikalen Versuchen der Regierung gelitten, die Inflation zu bekämpfen. Lea Steininger betrachtet Inflation als Sprachspiel und beklagt in ihrem Beitrag die Persistenz, mit der die Mär vom uniformen Preisanstieg als Vokabular des Geldwertes und seiner Veränderung durch Prozesse der Inflation fortbesteht.

In unserer Rubrik Ortstermin beschreibt Nikolas Kill Beobachtungen, die er bei rund einem Dutzend Besuchen verschiedener Hamburger Bouleplätze gesammelt hat.
Weihnachtsangebot

In den Medien

Stefan Eich, Die Währung der Politik

Stefan Eich

Die Währung der Politik

Eine politische Ideengeschichte des Geldes

»[E]in überzeugendes Plädoyer, das Geld wieder in die Sphäre der Politik zurückzuführen [...] und zugleich eine Handreichung, die im besten aufklärerischen Sinne das theoretische Rüstzeug [...] bereitstellt.«
Deutschlandfunk Andruck

»Unverzichtbar für das Nachdenken über Geldpolitik.« Adam Tooze

Mehr zum Buch

»Mittelweg 36 – Der Podcast«

Podcast-Episode #19: Wie modern ist das Populäre?

Populär ist, was den Geschmack der Massen trifft. Aber das war nicht immer so: In der neuen Podcast-Folge sprechen Niels Penke und Hannah Schmidt-Ott sprechen über die unterschiedlichen Formationen des Populären, den anhaltend schlechten Ruf von Schauergeschichten und die Frage, wie Gesellschaftsstruktur und Popularität an der Schwelle zur Moderne interagierten.

Jetzt reinhören – auf unserer Website und allen gängigen Podcatchern wie iTunes / Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify.

Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung

Streit.Bar im Nachtasyl
11. Dezember, 20 Uhr

Feminismus: Ein Kassensturz


Es diskutieren Thomas Großbölting, Wolfgang Knöbl, Teresa Koloma Beck und Hilal Sezgin

Eine Veranstaltungsreihe des Thalia Theaters Hamburg und des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Karten erhalten Sie beim Thalia Theater

Bücher am HIS
9. Januar, 19.30 Uhr
Die Attraktivität der Demokratie. Konturen einer zukünftigen Politik

Mit Carsten Brosda, Ute Frevert und Wolfgang Knöbl

Eine Veranstaltung des HIS, in Kooperation mit Hoffmann und Campe

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