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Verlag und Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Newsletter | 6. Oktober 2022

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie viele Bindestrichdisziplinen ringt auch die Rechtssoziologie fortwährend um eine angemessene Verhältnisbestimmung zwischen Jurisprudenz und Soziologie. Wer den gegenwärtigen Diskussionsstand verstehen will, tut gut daran, frühere Abgrenzungsstreitigkeiten zwischen Rechtswissenschaft und (Rechts-)Soziologie genauer zu betrachten. Die aktuelle Ausgabe des Mittelweg 36 versammelt Aufsätze, die die damals geführten Debatten nachzeichnen, und Stimmen, die die Diskussionen jener Zeit kommentieren.

In ihren soeben erschienenen Büchern beleuchten Till van Rahden, Timo Luks und Ariane Leendertz jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus, die Kulturgeschichte der Bewerbung und die Erschöpfung problemlösender Politik in den USA. 

Im September ist die siebte Folge von »Mittelweg 36 – Der Podcast« erschienen. In dieser Folge spricht Jens Bisky mit Carlos Spoerhase und Tobias Werron über das Inszenierung und Logik von Preisvergaben.

Wir wünschen gute Lektüre und freuen uns auf Ihren Besuch!

Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36

Reform, Revolte, Rechtssoziologie, Heft 5 | Oktober/November 2022

Print € 12,–

E-Journal € 7,99

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zzgl. € 2,50 (pro Ausgabe)
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Erhältlich über unsere Website, per Mail und im (Bahnhofs-)Buchhandel.

Als Dankeschön für die Bestellung eine Jahres-Abonnements erhalten Sie ein Buch aus dem Programm der Hamburger Edition:

DeGooyer/Hunt/Maxwell/Moyn, Vom Recht, Rechte zu haben

Eule/Borrelli/Lindberg/Wyss, Hinter der Grenze, vor dem Gesetz

Geva, Militär und Familie

Beiträger:innen

• Clemens Boehncke/Karlson Preuß/Doris Schweitzer: Verortungen einer problematischen Konstellation

• Rüdiger Lautmann: Reform, Fusion, Tradition? Diskurse und Aktionen rund um Soziologie und Jurisprudenz

• Susanne Karoline Paas: Soziologie im freien Fall? Rechtswissenschaft und Soziologie in zivilrechtlichen Lehrbüchern der 1970er-Jahre

• Joachim Rückert: Abgrenzungen– aber welche Rechtswissenschaft von welcher Soziologie? Eine Fallstudie

• Patrick Wöhrle: Rechtssoziologie ohne Recht, ohne Soziologie – und mit ›zu viel‹ Recht

• Berthold Vogel: »Die Hüter von Recht und Ordnung«. Die Kaupen-Studie im Lichte neuer justizsoziologischer Befunde

• Zwischentöne: Beiträge von Ulrike Schultz, Eva Kocher, Andreas Fischer-Lescano und Stefan Machura

 

• Kateryna Mishchenko: Ortstermin: Der Kindergarten Nr. 1 in Kyjiw

Mehr zum Heft

Rüdiger Lautmann identifiziert in seinem Beitrag Reform, Fusion, Tradition? drei Diskurse und untersucht, wie sie sich jeweils institutionell niederschlugen, insbesondere in der versuchten Reform der Juristenausbildung. Inwiefern lassen sich sozialwissenschaftliche Herangehensweisen im Allgemeinen und soziologische Erkenntnisse im Besonderen für die juristische Fallbearbeitung fruchtbar machen, konkret: Wie lässt sich die Soziologie im freien Fall unterbringen? Um diese Frage zu beantworten, untersucht Susanne Karoline Paas zivilrechtliche Lehrbücher der 1970er-Jahre. Unter der Überschrift Abgrenzungen – aber welche Rechtswissenschaft von welcher Soziologie befasst sich Joachim Rückert mit der Umgestaltung der Juristenausbildung, wie sie in jenem Zeitraum an acht Universitäten modellweise stattfand. Am Paradebeispiel Hannover arbeitet Rückert heraus, dass man sich im Zuge dessen auch um eine stärkere Integration der Sozialwissenschaften bemühte.

Aber es profitierten nicht nur die juristischen Reformdebatten von soziologischen Perspektiven und Expertisen. Auch die (Rechts-)Soziologie bekam durch den Austausch mit der Jurisprudenz neue Impulse. Namhafte Soziologen wie Helmut Schelsky und Niklas Luhmann übten auf diesem Weg fachinterne Kritik, dies macht der Beitrag Rechtssoziologie ohne Recht, ohne Soziologie – und mit ‚zu viel‘ Recht von Patrick Wöhrle deutlich. 1969 erschien Wolfgang Kaupens viel beachtete Studie Die Hüter von Recht und Ordnung, bis heute eine zentrale Referenz für die Rechts- und Justizsoziologie. Der gleichnamige Aufsatz von Berthold Vogel berichtet von einem aktuellen Forschungsprojekt, das den sozialen Hintergrund, die Haltungen und die Arbeitswirklichkeit von heutigen Richter:innen und Staatsanwält:innen untersucht.

Außerdem äußern sich in den persönlich gehaltenen Zwischentönen Ulrike Schultz, Eva Kocher, Andreas Fischer-Lescano und Stefan Machura zu den im Heft behandelten Abgrenzungsstreitigkeiten. Insgesamt wird deutlich: Das Verhältnis von Rechtswissenschaft und Soziologie war – und ist nach wie vor – Gegenstand von theoretischen, methodischen und institutionellen Aushandlungen.

Neuerscheinungen im Oktober

Neuerscheinungen im Oktober

Till van Rahden

Vielheit

Timo Luks

In eigener Sache

Ariane Leendertz

Der erschöpfte Staat

Jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus, die Geschichte der Bewerbung vom 18. bis ins 20. Jahrhundert und die Erschöpfung problemlösender Politik in den USA – diese so vielfältigen wie interessanten Themen beleuchten unsere Autor:innen in ihren soeben erschienenen Büchern.

Alle Neuerscheinungen

»Mittelweg 36 - Der Podcast«

Podcast-Episode #7: Preisen

Der Herbst beginnt und damit auch die Literaturpreis-Saison. In dieser Episode spricht Jens Bisky mit Carlos Spoerhase und Tobias Werron über Inszenierung und Logik der Preisvergabe, die Folgen für das literarische Leben und die Unterschiede zu Rankings.

Zu Gast sind der Literaturwissenschaftler Carlos Spoerhase und der Soziologen Tobias Werron.

Jetzt reinhören - auf unserer Website und allen gängigen Podcatchern wie iTunes / Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify.

Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung

Wir freuen uns, wenn Sie einmal auf dem Youtube-Kanal des HIS oder in der Mediathek vorbeischauen.

Am 8. November um 19 Uhr begrüßen wir Sie dann gerne wieder vor Ort. Es geht weiter mit unserer Kooperation mit dem Warburg-Haus und unserer gemeinsamen Reihe Bilder als Akteure des Politischen – Sozial- und Kunstwissenschaftliche Perspektiven. Weitere Informationen in Kürze hier.

 

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