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Newsletter | 9. Juni 2022 |
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Liebe Leserinnen und Leser,gegenwärtige Forschungen zum Staat und Diskussionen über Staatlichkeit sind häufig von Governance-Analysen dominiert, die an die Stelle des Staates eine kollektive Regelung gesellschaftlicher Angelegenheiten setzen. In Abgrenzung dazu zielen die Beiträge in der aktuellen Ausgabe des Mittelweg 36 darauf, Strategien für die Suche nach dem in der wissenschaftlichen Debatte verschwundenen Staat wieder freizulegen und klassische theoretische Konzepte von Staatlichkeit zu reaktualisieren.
Dorit Geva untersucht in ihrer historisch vergleichenden Studie »Militär und Familie« die Spannung zwischen familialer und staatlicher Autorität anhand der Institution Wehrpflicht. Dabei nimmt sie auch die Position der Frau in den Blick.
Im Mai ist die vierte Folge von »Mittelweg 36 – Der Podcast« erschienen. In dieser Folge holen die Mittelweg 36-Redakteur:innen Hannah Schmidt-Ott und Jens Bisky gemeinsam mit Marie Schmidt anhand dreier Bücher Wissen über Vergangenheit und Gegenwart der Ukraine nach.
Wir wünschen gute Lektüre und freuen uns auf Ihren Besuch! Das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36 |
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Publikationsregime, Heft 3 | Juni/Juli 2022
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• Print €12,– • E-Journal € 7,99 Mittelweg 36 regelmäßig lesen• Mini-Abo (3 Ausg.) Print für € 25,– | Digital für € 18,–
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Erhältlich über unsere Website, per Mail und im (Bahnhofs-) Buchhandel. |
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Beiträger:innen• Philipp Müller: Zu diesem Heft
• Lars Döpking: Politik und Geltung. Max Weber und die Staatssoziologie
• Tobias Eule: Wiederbegegnung mit einer aussortierten Kategorie. Wie ich lernte, mir keine Sorgen zu machen und den Staat zu akzeptieren
• Philipp Müller: Im Namen des Staates. Das ›Scheitern‹ staatlicher Wirtschaftsplanung in Portugals Estado Novo
• Ariane Leendertz: Zersetzung von innen. Ronald Reagan und die Zerstörung staatlicher Institutionen
• Rüdiger Graf: Verhaltenspolitik und der Wandel von Staatlichkeit seit den 1970er-Jahren
• Thomas Hoebel: Ortstermin: Mit Goffman im Kleingarten |
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Mehr zum HeftLars Döpking argumentiert in seinem Aufsatz Politik und Geltung, dass die Debatten um Max Webers Staatsverständnis dessen Potenzial verkennen. Mithilfe weberianischer Begriffe sei Staatlichkeit als Chance auf die Geltung einer bestimmten Ordnung zu rekonstruieren. Bei Tobias Eules Wiederbegegnung mit einer aussortierten Kategorie hat die im Völkerrecht verankerte Zuschreibung einer Staatseigenschaft im Fall sogenannter De-facto-Staaten unmittelbare Auswirkungen auf deren Handlungsmöglichkeiten. Diese ergeben sich unter anderem aus Urteilen des Internationalen Strafgerichtshofs und des Gerichtshofs der Europäischen Union. Philipp Müller betrachtet Im Namen des Staates die zeitgenössischen Diagnosen zum Scheitern staatlicher Planungspolitik im autoritär regierten Portugal und zeigt, wie sich darin die Vorstellung staatlicher Steuerungsmacht verfestigte. Der Aufsatz von Ariane Leendertz beschäftigt sich unter der Überschrift Zersetzung von innen mit dem Wandel von Staatlichkeit am Beispiel der Urban Policy unter der Präsidentschaft Ronald Reagans in den USA: Während städtische Entwicklungspolitik und Wohnungsbau bis zu Reagans Regierungsantritt zum Kernbereich gesellschaftspolitischer Reformen gehörten, wurde das Budget des entsprechenden Departments ab 1982 drastisch zusammengestrichen. Auch Rüdiger Graf befasst sich am Beispiel der Verhaltenspolitik, genauer: dem sogenannten Nudging, mit dem Wandel von Staatlichkeit seit den 1970er-Jahren. Unter Zuhilfenahme vermeintlich natürlicher Prinzipien von Entscheidungsprozessen sollen Menschen dazu angehalten werden, sich gesünder, ökologischer, sicherer oder ökonomischer zu verhalten, ohne dass ihnen diese Steuerung bewusst wird.
Gerade die Ausführungen von Rüdiger Graf machen deutlich, dass uns das Thema Staat auch unsichtbar begleitet, versteckt in der Anlage von Handlungsmöglichkeiten, die wir nicht mit dem Staat in Verbindung zu bringen gewohnt sind. Umso wichtiger ist es, den Staat als zentrale Regulierungsinstanz analytisch stark zu machen. Es gilt, der Handlungsmacht des Staates wieder neue Relevanz zuzuschreiben und sie in prominenter Weise einzufordern – dazu trägt das vorliegende Heft bei.
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Staatsbürgerschaft aus feministischer Sicht |
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Dorit GevaMilitär und FamilieEine andere Geschichte moderner StaatlichkeitIn welchem Verhältnis stehen moderner Staat und moderne Familie? Dorit Geva verfolgt diese Frage anhand der Institution Wehrpflicht. In einer historisch vergleichenden Studie untersucht sie die Spannungen zwischen familialer und staatlicher Autorität. Und sie zeichnet die institutionellen Versuche nach, mit dieser Spannung umzugehen. Dabei nimmt Dorit Geva unter anderem auch die Position der Frau im Familienrecht und Prozesse der Arbeitsteilung in den Blick. Mehr zum Buch |
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»Mittelweg 36 – Der Podcast« |
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Podcast-Episode #4: Nachholen
In dieser Folge holen wir Wissen über Vergangenheit und Gegenwart der Ukraine nach und sprechen über »Unsere Anderen« von Olesya Yaremchuck, »Offene Wunden Osteuropas« von Franziska Davies und Katja Makhotina sowie »In Isolation« von Stanislaw Assejew.
Zu Gast ist die Literaturkritikerin Marie Schmidt.
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Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung
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BÜCHER AM HIS 13. Juni, 19 Uhr Vom Antun und Erleiden. Eine Soziologie der Gruppenvergewaltigung
Mit Laura Wolters, Susanne Nef und Olga Kedenburg (Moderation).
In Kooperation mit unserem Verlag Hamburger Edition.
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16. Juni, 19 Uhr Spaziergang zum Umsturz: Wofür stehen die Querdenken-Proteste?
Diskussion mit Oliver Nachtwey, Tahera Ameer und Kim Kristin Mauch.
Eine Veranstaltung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und dem Institut für Protest- und Bewegungsforschung, in Kooperation mit dem HIS.
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21. Juni, 19 Uhr (Alb-)Traum Mallorca: Literaten und der Faschismus der 1930er-Jahre an einem deutschen Sehnsuchtsort
Mit Anna Catharina Hofmann, Wolfgang Knöbl und Philipp Müller (Moderation). Eine Kooperation mit dem Instituto Cervantes, Hamburg.
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Anmeldungen für alle Veranstaltungen können an veranstaltungen@his-online.de gesendet werden. |
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27. Juni, 19 Uhr Siegfried Landshut Preis 2021 für Marion Fourcade Rationalized Stratification – Preisverleihung und Vortrag
Mit Marion Fourcade, Carsten Brosda, Jens Beckert und Wolfgang Knöbl.
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29. Juni, 19 Uhr Siegfried Landshut Preis 2021 für Marion Fourcade The Type and the Grade – Landshut Lecture
Mit Marion Fourcade. Mehr Informationen
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