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Newsletter | 7. Juli 2020 |
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,die Ursprung liegt im Dunkel, aber aus unserem Wortschatz ist »Krieg« nicht mehr wegzudenken. Fast täglich berichten die Medien von Kriegen, die real oder im übertragenen Sinne geführt werden. In »Eine Geschichte des Krieges« – ein umfassendes Kompendium, das im Herbst erscheint – werden die Facetten kriegerischen Handelns beleuchtet. Auch der Völkermord von Srebrenica, der sich in den kommenden Tagen zum 25. Mal jährt, wird dort in Augenschein genommen.
Weitere Aspekte und andere Themen finden Sie in den Beiträgen unserer Autor*innen und in der neuen Podcast-Folge. Darüber hinaus informieren wir Sie über neue Buchbesprechungen und Aktuelles vom Mittelweg 36.
Gute Lektüre wünscht Ihnen das Team der Hamburger Edition und des Mittelweg 36
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Eine Geschichte des Krieges
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Erscheint im SeptemberHochgelobt von der französischen Presse erscheint »Eine Geschichte des Krieges«, herausgegeben von Bruno Cabanes, im Herbst in der Hamburger Edition auf Deutsch. In diesem monumentalen Werk beleuchten 57 internationale Wissenschaftler*innen die zahlreichen Facetten kriegerischen Handelns vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Erfahren Sie mehr unter: www.hamburger-edition.de/eine-geschichte-des-krieges (und entdecken Sie die außergewöhnliche Vielfältigkeit der Beiträge.) Sie können das Buch dort auch vorbestellen. |
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25 Jahre Völkermord von Srebrenica
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Am 11. Juli 1995 ereignete sich in Srebrenica das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Matthias Fink hat die Ereignisse von damals akribisch untersucht und in seinem Buch detailliert beschrieben. »Srebrenica. Chronologie eines Völkermords oder Was geschah mit Mirnes Osmanović« erscheint nun in der Übersetzung des Kulturhistorikers Avdija Alibašić in Bosnien-Herzegowina. Denn: »Die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit haben in Bosnien und den Nachbarstaaten noch gar nicht wirklich begonnen. Stattdessen sind die Fronten mit der Zeit noch härter geworden und jeder Staat – jede ehemalige Kriegspartei – beharrt auf seiner eigenen Geschichtsschreibung.« |
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Lesen Sie dazu auch das Interview, das wir aus diesem Anlass mit Matthias Fink und Avdija Alibašić geführt haben. |
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Die Edition in Bild und Ton
Multimediabeiträge mit unseren Autor*innen |
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 50 Jahre ist es her, dass die RAF erstmals in Erscheinung trat. Ist der Terrorismus von damals ansichts des Terrorismus von heute Geschichte, oder hat die RAF die Gesellschaft mehr verändert als uns heute bewusst ist, wirken die Ereignisse von damals immer noch nach? Diese Fragen diskutieren Wolfgang Kraushaar, Stefan Aust und Petra Terhoeven. Weitere Informationen zu Wolfgang Kraushaar
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 Laut Klaus Naumann besteht aufgrund der vorliegenden Zahlen der begründete Verdacht, dass eine Elitetruppe wie die KSK besonders anfällig für rechtsradikale und extremistische Positionen ist und dass sich aufgrund der Isolierung von der übrigen Truppe bei der KSK eine Art Sonderbewusstsein gebildet hat. Weitere Informationen zu Klaus Naumann
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 »Mich wundert, dass es nicht vorher passiert ist.« sagt Susan Neiman über die heftigen Reaktionen auf den gewaltsamen Tod von George Floyd. Zudem äußert sie ihre Befürchtung, dass die Situation in den USA weiter eskaliert und warnt vor einem Bürgerkrieg. Denn im Falle eines Falles seien es die Rechtsnationalisten, die die Waffen hätten. Weitere Informationen zu Susan Neiman
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 In ihrem Podcast sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmidt über das Buch von Ann Pettifor und nehmen dabei besonders ihre Forderung nach einer Abkehr vom Freihandel in den Blick. Dieser, so Pettifor, ermögliche es vielen Unternehmen, die Umweltrichtlinien einzelner Länder zu umgehen. Weitere Informationen zu Ann Pettifor und ihrem Buch »Green New Deal«
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 Ist das Stürzen von Statuen, wie in Bristol geschehen, legitimer Widerstand oder illegitime Gewalt? In diesem Interview spricht Hedwig Richter über die komplizierte Politik des Denkmals, über die archaische Kraft der Bilderstürmer und über die Notwendigkeit, zu erkennen, dass Geschichte nicht eindeutig, sondern ein ambivalentes Feld ist. Weitere Informationen zu Hedwig Richter
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 Der Umgang mit dem Infektionsgeschehen offenbart, welche Ressentiments unter der sozialen Oberfläche brodeln, meint Berthold Vogel. Und er weist darauf hin, dass wir mit den öffentlichen Institutionen, den gesellschaftlichen Schutzmechanismen sorgsam umgehen müssen und langfristig in das Engagement der Bürger*innen investieren sollten, um den sozialen Zusammenhalt weiter zu stärken. Weitere Informationen zu Berthold Vogel
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Michael Wildt gibt Einblick in die Vielfalt der verschiedenen Volkskonzepte und sagt: »Das Volk ist nicht tot, aber ich finde, es hat sich überlebt.« Er plädiert dafür, »dass wir uns als Menschen mit gleichen Rechten und gleicher Freiheit verstehen, die in einem erstmal schwierigen Prozess dabei sind, ihre politischen und sozialen Beziehungen neu zu regeln.« |
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Lob und KritikRezensionen und Autor*innenbeiträge |
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Rezensionen (Volltextzugriff eventuell kostenpflichtig) |
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»Bischls Befund, dass die Rote Armee auf dem Vormarsch nach Westen sexuelle Gewalt in hohem Maß nicht nur gegen deutsche, sondern gegenüber Frauen jeglicher Nationalität ausübte, [...] lässt das bisher [ ...] genannte Motiv der Rache als Erklärung verblassen.« Beate Fieseler, sehepunkte |
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»Es sind auf den ersten Blick irritierende Sätze wie ›Das populistischste aller jemals ersonnenen Systeme ist die Demokratie‹, die Daniels Buch unbedingt lesenswert machen, weil sie den akademischen Leser aus seiner diskursiven Komfortzone hervorlocken.« René Schlott, Tagesspiegel Ute Daniel zeigt in diesem Buch, »die Regeln der parlamentarischen Demokratie, so wie wir sie kennen, sind nicht in Stein gemeißelt, über sie nachzudenken ist also geboten und falls nötig gilt es auch, sie anzupacken.« Claus Heinrich, SWR2 |
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»Selbstbewusst haben Thomas Hoebel und Wolfgang Knöbl [...] ein wichtiges Buch über die soziologische Gewaltforschung vorgelegt [...]. Was bleibt, ist die unverzichtbare Erkenntnis eines großen (wissenschafts-)theoretischen Forschungsbedarfs und ein für Impulse offenes ›Feld der Theorieproduktion‹.« Nicole Holzhauser, Zeitschrift für Genozidforschung 18, 1/2020 »Das Buch der beiden Hamburger Sozialwissenschaftler stellt ohne Zweifel einen wichtigen Beitrag zur soziologischen Gewaltforschung dar.« Thomas Ley, soziologie-ley.eu |
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»Ann Pettifors Buch [...] leistet wichtige Aufklärungsarbeit. Der Kapitalismus, zeigt sich Ann Pettifor zuversichtlich, lässt sich so managen, dass er weniger destruktiv wirkt.« Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur Lesart »Rational und brutal ehrlich. Die Ökonomin Ann Pettifor denkt über einen ›Green New Deal‹ nach, der vom Abgrund wegführen könnte. Es fehle den Regierenden nur der Mut.« Annette Jensen, taz »Ergänzend zum finanz- und wirtschaftspolitischen Fachwissen liefert das Buch Rüstzeug zur Mitgestaltung eines gesellschaftlichen Wertewandels. Bürgerinnen und Bürgern schreibt Pettifor grundsätzlich mehr Einfluss zu, als ihn viele bisher wahrgenommen haben.« CBA, pro zukunft. Buchmagazin für zukunftsweisende Debatten |
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»Die Verfasserin kommt in dem wichtigen, vorzüglich gearbeiteten Forschungsbeitrag zu vielen neuen Erkenntnissen. In ihre Darstellung und Argumentation bindet sie überzeugend insgesamt 95 Abbildungen aus zeitgenössischer Presse, Archivbeständen und Fotosammlungen ein.« Michael Nagel, Historische Zeitschrift, Band 310 / 2020 |
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Beiträge und Interviews, von und mit Autor*innen (Volltextzugriff eventuell kostenpflichtig) |
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»Die allgemeine Unsicherheit trifft auf einen Typ von Menschen, die sowieso leicht aus dem Tritt geraten. Konstitutionell Labile kompensieren, indem sie narzisstisch übersteuern, sie regredieren.« Weitere Informationen zu Jan Philipp Reemtsma |
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»Verschwörungstheorien sind im Kern eine Gegenbewegung zur Moderne. Sie sind die Auflehnung gegen die Kompliziertheit unserer Welt. Sie bieten ein holistisches Weltbild, alles kann auf einen Grund zurückgeführt werden.« Weitere Informationen zu Hedwig Richter |
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»Der Soziologe Vogel [...] findet, dass ›die öffentliche Infrastruktur und deren Personal‹ im Land die Krise gut managen, [...], [ebenso] die Verwaltung, deren Wert die Deutschen wieder zu schätzen lernen‹.« Weitere Informationen zu Berthold Vogel und dem Buch »Politik des Zusammenhalts. Über Demokratie und Bürokratie« |
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Zeitschrift Mittelweg 36: Rückblick und Ausblick
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Ausgabe 3/2020, George Steinmetz ist erschienen
Welche Erkenntnisgewinne lassen sich erzielen, wenn man das kritische Instrumentarium der Soziologie auf ihre eigene Geschichte anwendet? Der US-amerikanische Soziologie George Steinmetz hat dies besonders eindrücklich in der Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe des Faches gezeigt.
Die aktuelle Ausgabe lädt dazu ein, einen Denker kennenzulernen, dessen historische Studien uns zusammen mit der Vergangenheit auch die Gegenwart unserer modernen Gesellschaften mit anderen Augen sehen lassen.
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Die nächste Ausgabe des Mittelweg 36 erscheint als Doppelausgabe 4-5/2020, Über einsame Wölfe und ihre Rudel. Zum sozialen Phänomen des Einzeltäters im Oktober 2020.
Mit Beiträgen von Kathleen Blee, Thomas Hoebel, Fabian Lemmes, Leena Malkki, Stefan Malthaner, Chris Schattka und Mattias Wahlström.
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Aus dem Hamburger Institut für Sozialforschung |
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