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BY 4.0 license Open Access Published by Oldenbourg Wissenschaftsverlag November 28, 2024

In welcher Soziologie arbeiten (und leben) wir? Eine Einladung.

Howard S. Becker, Soziologische Tricks: Wie wir über Forschung nachdenken können. Aus dem Englischen von Ursel Schäfer und Enrico Heinemann. Mit einem Nachwort von Thomas Hoebel. Hamburg: Hamburger Edition 2021 [1998], 344 S., gb., 30,00 €

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From the journal Soziologische Revue

Rezensierte Publikation:

Howard S. Becker, Soziologische Tricks: Wie wir über Forschung nachdenken können. Aus dem Englischen von Ursel Schäfer und Enrico Heinemann. Mit einem Nachwort von Thomas Hoebel. Hamburg: Hamburger Edition 2021 [1998], 344 S., gb., 30,00 €


Howard S. Becker starb am 16. August 2023 in San Francisco, im Alter von 95 Jahren. Er war einer der letzten aktiven Soziologen, der noch – seit der zweiten Hälfte der 1940er Jahre – an der Universität von Chicago bei den dortigen ‚Klassikern‘ Herbert Blumer und Everett C. Hughes studiert hatte. Bis kurz vor seinem Tod publizierte er überarbeitete und thematisch fokussierte Bücher, die häufig auf seinen zahlreichen Aufsätzen beruhten, auch Varia auf der Grundlage seiner Seminarunterlagen. Sein letzter Webeintrag ist vom April 2023 datiert und findet sich auf der noch aktiven Homepage https://www.howardsbecker.com, die einen umfassenden Einblick in sein Wirken ermöglicht. Beckers Einfluss auf die (aktuelle) US-amerikanische Soziologie lässt sich schwer bestimmen. Ganz sicher waren und sind seine Arbeiten prägend für vor allem stadtethnographische Studien, für die Soziologie sozialer Probleme, die Kunstsoziologie und die Professionssoziologie. Unter seinen Monographien haben die frühe Studie „Außenseiter“ (Becker, 2019a [1963]) sowie das etwa 20 Jahre später erschienene Grundlagenwerk zu den „Kunstwelten“ (Becker, 2017b [1982]) einen Rezeptionsstatus erreicht, der ihn zweifellos zum Klassiker der Gegenwartssoziologie machte. Becker hat jedoch nicht nur zusammen mit Kolleginnen und Kollegen in den 1960er Jahren weitere empirische Studien zu universitären Bildungsprozessen oder (deutlich später) zur Jazzmusik veröffentlicht sowie zahlreiche Bände zu unterschiedlichen Themen (mit) herausgegeben. Er publizierte während seiner akademischen Karriere durchgehend auch eine Vielzahl von Fachartikeln – u. a. zu Methodenfragen der qualitativen Forschung –, und gilt als Pionier sowohl der visuellen Soziologie (insbes. Photographie & Soziologie, z. B. Becker, 1974, 2002) wie auch performativer Ansätze in der soziologischen Lehre und der Verbreitung soziologischer Erkenntnisse (Becker 2019b, o. D.).

Neben seinen Karrierestationen in Urbana-Champaign, Kansas City, Stanford, Evanston, Rio de Janeiro (wo er die Stadtanthropologie stark beeinflusste) und Seattle hatte Becker viele bedeutende fachadministrative Positionen inne und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk, etwa 1980 den Cooley Award und 1987 den Mead Award der Society for the Study of Symbolic Interaction, 1998 den Award for a Career of Distinguished Scholarship der American Sociological Association, oder, seit Mitte der 1990er Jahre, vier Ehrendoktortitel allein in Frankreich. Sein Tod war der New York Times eine Meldung wert, und schon 2015 berichtete TheNew Yorker über den in den 2000er Jahren einsetzenden Erfolg seiner Arbeiten in Frankeich. Dort durchlief sein Werk in den letzten Jahrzehnten eine erstaunliche Karriere. Französische Ausgaben seiner Schriften sowie jährliche Parisaufenthalte trugen dazu bei, dass er nach und nach als DER ‚Alternativ-Klassiker‘ zu Pierre Bourdieu wahrgenommen bzw. positioniert wurde. Dafür waren nicht zuletzt die intensiven Aktivitäten einer Gruppe von Soziologen verantwortlich, die sich ganz allgemein um die Übersetzung zahlreicher Werke der Chicago-School-Tradition ins Französische verdient machten (vgl. etwa Benghozi & Paris, 2013; Blanc & Pessin, 2000; Cefaï, 2003; Chapoulie, 2020; Chapoulie, 2017; Masson, 2021; Peneff, 2018; Perrenoud, 2013; Pessin, 2017). In Le Monde erschien anlässlich einer aktuellen Übersetzung 2016 eine Buchbesprechung. Die französische Tageszeitung Libération lud ihn zur Kommentierung des Trump-Wahlkampfes im November 2016 ein – er gab darin sehr bereitwillig Auskunft, auf wessen Seite er stand. Sowohl Le Monde wie auch Libération widmeten seinem Tod jeweils zwei Porträt-Beiträge in ihren Ausgaben vom 17., 18. und 22. August 2023. Soweit ich rekonstruieren konnte, erschien in Deutschland eine Kurzmeldung bei Deutschlandfunk Kultur sowie, im September 2023, ein Nachruf bei ND-aktuell.

In der deutschsprachigen Soziologie wurde sein Werk – abgesehen von der frühen Studie über „Außenseiter‘ – kaum wahrgenommen. „Außenseiter“, basierend auf Artikeln, die bis ans Ende der 1940er Jahre zurückreichen, erschien in Übersetzung erstmals 1973. Es wurde in der Soziologie abweichenden Verhaltens sowie der (kritischen) Kriminologie stark rezipiert und gereichte zum soziologischen Klassiker. Der Text wurde im Kontext eines damals stärkeren Interesses für die US-amerikanische pragmatistische Philosophie und Soziologie in der u. a. von Thomas Luckmann herausgegebenen Reihe ‚conditio humana‘ des Fischer Verlags veröffentlicht, neben Thomas J. Scheffs „Das Etikett Geisteskrankheit“, und wenige Jahre nach Peter L. Berger & Thomas Luckmanns „Gesellschaftlicher Konstruktion“. Luckmann hatte ein Vorwort verfasst. Die von Becker vorgeschlagenen Konzepte der „Karriere“ (abweichenden Verhaltens), der „Etikettierung“ bzw. des „labeling“ und des „moralischen Unternehmertums“ bzw. der „moralischen Kreuzzüge“, die allesamt im damaligen Chicagoer Forschungskontext verankert waren, avancierten zu Grundbegriffen der allgemeinen Soziologie und auch der Cultural Studies. Das gilt auch für den im zweiten Hauptwerk von 1982, „Kunstwelten“, prominenten Begriff der „sozialen Welten“, der seinerseits im Chicagoer Umfeld wichtige Ausarbeitungen bei Tamotsu Shibutani oder Anselm L. Strauss fand. Erst wesentlich später erschienen hierzulande weitere Übersetzungen von Becker-Büchern: „Die Kunst des professionellen Schreibens. Ein Leitfaden für die Geistes- und Sozialwissenschaften“ (2000 [1994]), gefolgt von „Kunstwelten“ (2017b), der Neuübersetzung von „Außenseiter. Zur Soziologie abweichenden Verhaltens“ (2019a), „Erzählen über Gesellschaft“ (2019b) und eben „Soziologische Tricks. Wie wir über Forschung nachdenken können“ im Jahre 2021.

Es gibt sicherlich mehrere Gründe für die so unterschiedliche Rezeptionsgeschichte in Deutschland und Frankreich, etwa Beckers ‚Liebe‘ zu Paris, oder das starke Gruppenengagement mehrerer Soziologen in der Übersetzung und Verbreitung seiner Werke. Vielleicht spielt auch die unterschiedliche Ausprägung soziologischer Wissenskulturen eine Rolle. Wenn empirische qualitative bzw. interpretative Forschung ein Handlungsproblem darstellt, dann kann es zu dessen Bearbeitung unterschiedliche Lösungen geben: etwa das, was man in freier Anlehnung an Niklas Luhmann ‚Legitimation durch Verfahren‘ (der Datenanalyse) nennen kann, die die Forscher:innen als ‚Problemquellen‘ auszuschalten bestrebt sind. Oder das, was sich – in freier Anlehnung an Luc Boltanski & Laurent Thévenot – für die französische Soziologie als dominierendes Muster der ‚Legitimation durch Genie & Inspiration‘ der Forschenden fassen lässt: Deren ‚Größe‘ löst dann die Probleme der Forschung (Keller & Poferl, 2016). Soziologische Wissenskulturen bilden spezifische Resonanzverhältnisse aus, und die sind für eine ‚Beckersche Soziologie‘ günstiger (F)– oder eben nicht (D). Vielleicht (auch) deswegen haben im deutschsprachigen Kontext vor allem die Grounded Theory und die Ethnomethodologie bzw. Konversationsanalyse stärkere Beachtung erfahren.

In diesem Sinne von ‚Genie‘ oder ‚Größe‘ der Forscher:innen zu sprechen, bedeutet nicht den Verzicht auf methodologische Genauigkeit und Ernsthaftigkeit. Es verlagert eher den Schwerpunkt der Analyse weg von der bspw. sequenzanalytischen Datenerschließung hin zur theoretisch-methodologisch informierten Systematik der Begriffsbildungen und wohl begründeten Fallverallgemeinerung – auf die „soziologischen Tricks“, die das zu besprechende Buch vorstellt. Vorweg: Ich halte die Übersetzung von Titel und Untertitel für etwas unglücklich. Es geht nicht um Tricks in dem Sinne, dass hier etwas simuliert wird, im Modus des ‚als ob‘ daherkommt, ein Budenzauber veranstaltet wird, der vor allem ein Publikum beeindrucken soll. Und es geht auch nicht darum, „wie wir über Forschung nachdenken können“. Das klingt dann doch zu sehr nach trockener Wissenschafts- bzw. Erkenntnistheorie. Stattdessen diskutiert der Autor, wie wir bei der Forschung nachdenken können, oder, wie es im Original heißt: „Tricks of the Trade. How to Think About Your Research While You’re Doing it“ – also etwa: ‚Handwerkliche (Geschäfts-)Tricks. Wie Sie über Ihre Forschung nachdenken können, während Sie sie machen‘. Das „doing“ war Becker wichtig, auch das „doing things together“ (Becker, 1986) – so beschrieb er, was ihn als soziologischer Gegenstand interessierte: Wie machen Leute Kunst? Und wer macht dabei alles mit, jenseits derjenigen, die man üblicherweise als ‚Kunstschaffende‘ begreift? Wie verteilen sich die ‚credits‘? Zu einem solchen „doing“ gehört gerade auch das systematische Nachdenken bei der Forschung. Die Beschäftigung mit den sich hier stellenden Fragen ziehen sich durch die gesamte Publikationslaufbahn des Autors, angefangen von frühen Überlegungen zur Methodik des Interviews und der teilnehmenden Beobachtung (Becker, 1953; Becker & Geer, 1957) über die Logik vergleichender Fallanalysen (Ragin & Becker, 1992; Becker, 2014), die Analyse der Systematik unterschiedlicher Arten und Weisen des Erzählens über Gesellschaft (Becker, 2019b) bis hin zur soziologischen Produktion oder Nicht-Produktion von „Evidence“ (Becker, 2017). In diese Reihe gehört auch der vorliegende Band.

Becker spöttelte hie und da über die soziologische Sehnsucht nach ‚Schulenzuordnung‘ (Becker, 1999). Er verweigerte sich dem entschieden, betonte jedoch durchgehend, wie viel er anderen Büchern und Kolleg:innen verdanke, die ihn beeinflussten, sei es direkt oder durch Lektüre, sei es durch Diskussionen seiner Arbeiten oder durch die Übernahme von Ideen und Konzepten. Das gilt auch für den vorliegenden Band und seine zahlreichen Verweise. Dazu gehörte allen voran sein früher Mentor Everett C. Hughes, der auf originellen Denkfiguren einerseits und empirisch wohl begründeten Konzeptbildungen andererseits insistierte. Dazu gehören aber auch so unterschiedliche Denker wie Georg Simmel, Herbert Blumer, Thomas Kuhn oder Bruno Latour, mit dem Becker dann eine langjährige Freundschaft verband. Im vorliegenden Band und auch in all den anderen, die Becker in den letzten Jahrzehnten veröffentlichte, erstaunt die Breite und Tiefe der Bezüge auf die Arbeiten von Kolleg:innen. Die Bände allesamt bilden Verteilerstationen oder Netzwerke einer soziologischen Welt, die sich nicht nach den Kriterien von ‚quantitativ oder qualitativ‘ sortiert, sondern – wenn man vom rigorosen Ausschluss reiner Theoriebildung und allgemeiner (kritischer) Gesellschaftsdiagnose absieht[1] – die Frage der Begründetheit theoretisch-konzeptioneller und datenbezogener Erträge empirischer soziologischer Forschung in den Vordergrund rückt, dazu auffordert und ermutigt, Hilfestellungen liefern will, aber auch so manch kritisches Urteil fällt. Es geht also keineswegs um naives ‚Los- und Vor-sich-hinforschen‘, wie das Loïc Wacquant in überzogener Polemik Anfang der 2000er Jahre mehreren jüngeren Studien der Chicago-Tradition vorwarf – vgl. dazu seine Buchbesprechung und die Widerreden der Angegriffenen – Mitchel Dunneier, Elija Anderson und Katherine Newman – im American Journal of Sociology, Vol. 107 (6). Becker selbst hatte sich an anderer Stelle ebenfalls entschieden in die Politik der Methodologien eingemischt, bspw., als 2009 die auch hierzulande viel gelesene Kollegin Michèle Lamont zusammen mit Patricia White (von der NSF) für die US-amerikanische National Science Foundation einen Bericht zu „Interdisciplinary Standards for Systematic Qualitative Research“ vorlegte, der – so Becker (2009) – darauf hinauslief, jede nicht im strengen Sinne hypothesentestende Forschung zukünftig von Fördermitteln auszuschließen. Gegenüber einem wenige Jahre zuvor von Charles Ragin zusammen mit den NSF-Vertreterinnen Joane Nagel und ebenfalls Patricia White verfassten Bericht zu „Scientific Foundations of Qualitative Research“ war das eine sehr problematische Kehrtwende um 180 Grad.

Becker forderte in seiner akademischen und post-akademischen Karriere reflektierte empirische Forschung, jargon-freies und schnörkelloses Schreiben, präzise theoretisch-konzeptionelle Analyse und Reflexion sowie umfassende soziologische Phantasie für die Disziplin – in der Lehre, im Forschen, im Schreiben. Kurzum: er trat für eine ernsthafte, rigorose (Olivier de Sardan, 2008) empirische Soziologie ein. Es überrascht deswegen nicht, wenn er die Leser:innen warnt, seine „Tricks“ würden die Arbeit der Forschung eher erschweren denn erleichtern (S. 19). An wen richtet sich nun also der vorliegende, von Becker als „autobiographisch“ (S. 8) bezeichnete Band, und was leistet er? Oder vielmehr – wie kann er heute – in einem ganz anderen soziologischen Kontext – gelesen und nützlich werden? Folgt man Becker, dann liegen ihm wesentlich Erfahrungen aus seiner eigenen Lehre zugrunde (S. 7), aber gleichzeitig handele es sich um „eine Hommage an die Menschen, die mich unterrichtet haben“ (S. 8), in Schule, Studium und während seiner Forschungen. Eine Hommage, die allerdings mit einer Warnung versehen wird:

Die Leser*innen werden bald feststellen – deshalb kann ich es gleich zugeben –, dass bei der Auswahl der diskutierten Inhalte eine gewisse Willkür waltet. Die meisten Inhalte hätten an mehr als einer Stelle zur Sprache kommen können (und manchmal werden sie an mehr als einer Stelle aufgegriffen). Die Überschriften der Abschnitte geben nur grobe Hinweise, um was es darin geht. Die Ideen sind kein nahtloses Netz logisch zusammenhängender Aussagen (als hätte ich es mir nicht gewünscht!), sondern ein organisches Ganzes. Das heißt, meistens implizieren sie sich gegenseitig. Das Buch ist keine gerade Linie, sondern eher ein Netz oder Gewebe. [...] Ich wähle meine Stichprobe so, dass dabei das Bild meines Untersuchungsgegenstandes berücksichtigt wird, aber ich werde mein Bild ganz sicher verändern, je nachdem, was meine Stichprobe mir zeigt. Und die logischen Operationen, die ich an den Ergebnissen eines Teils meiner Arbeit vornehme, werden wahrscheinlich zu einer Veränderung meiner Konzepte führen. Und so weiter. Es ist zwecklos, sich das als säuberlichen, logischen, ordentlichen Vorgang vorzustellen. (S. 22)[2]

Das ist eine gute Zusammenfassung. Im Anschluss an Clifford Geertz spricht Becker von Forschenden als ‚manische Bastler:innen‘, die solche Tricks immer dann anwenden (sollten), wenn Sie denken, dass es hilft – egal an welchem Zeitpunkt im Forschungsprozess. Und in der Folge erstaunt die Breite der Bezüge zur Philosophie, Logik, Sozialforschung, usw., die Beispiele von James Agee & Walker Evans über Herbert Blumer, Patricia Cline Cohen, Blanche Geer, Michel Foucault, Harold Garfinkel, Clifford Geertz, Rose Giallombardo, Erving Goffman, Donna Haraway, Everett C. Hughes, Jack Katz, Diana Korzenik, Thomas Kuhn, Bruno Latour, Paul Lazarsfeld, Alfred Lindesmith, Jane Mercer, Raymonde Moulin, Georges Perec, Paul Rabinow, Charles Ragin, Edward Said bis hin zu Ludwig Wittgenstein umfasst – um nur einige zu erwähnen.

Obwohl das Buch ursprünglich wie „Die Kunst des professionellen Schreibens“ (Becker, 2000) in der Reihe der „Chicago Guides to Writing, Editing, and Publishing“ erschien, unterscheidet es sich davon doch beträchtlich. „Die Kunst ...“ bietet sehr viel eher eine Art praktische Anleitung zum soziologischen Schreiben. Der vorliegende Band hingegen liefert eine Fülle von Ideen, Beobachtungen, Vorschlägen, wie man beim Forschen analytische Kreativität und die Genauigkeit von Argumentationen entwickeln kann. Es ist kein Lehrbuch, keine Forschungsrezeptur von A bis Z. Die „Tricks“ adressieren ein interessiertes, forschendes Lesepublikum, Anfänger:innen und Fortgeschrittene gleichermaßen, nicht nur der Soziologie, sondern (wie er schreibt) all diejenigen, „die Gesellschaft studieren, unter welchem professionellen Etikett auch immer“ (S. 18). Sie richten sich gegen gesellschaftliche und wissenschaftliche Konventionen als „einem großen Feind des soziologischen Denkens“ (S. 20). Dann könne es gelingen, eine ‚verfeinerte‘ „Vorstellung des Gegenstandes [...], den wir untersuchen“, hervorzubringen – „die grundlegende Operation beim Studium der Gesellschaft“ (S. 27). Ruth Horowitz (1999) schrieb dazu in ihrer Besprechung für Symbolic Interaction: „The stories open a world for beginners and serve as a reminder for the experienced“. Sie empfahl den Band insbesondere auch für all diejenigen anderen „Studies-Disziplinen“ jenseits der Soziologie, die inzwischen eben auch empirische Sozialforschung betreiben.

Die „Tricks“ eignen sich allerdings kaum für eine durchgehende Lektüre, eher schon für selektive Einstiege, Ausprobieren, Vor- und Nach-Denken, Anwenden, Neulektüre. Nicht alles ist für alle konkreten Forschungsprojekte gleichermaßen relevant – Becker nimmt uns die Entscheidung hier nicht ab. Er betont jedoch, die im Band versammelten Ideen richteten sich nicht nur an das, „was gemeinhin als ‚qualitative‘ Forschung bezeichnet wird“ (S. 18), oder an „die Eingeweihten von Feldforschung im anthropologischen Stil“ (S. 19), sondern:

Sie richtet sich genauso an Vertreter*innen aus der gesamten Bandbreite der Stile und Traditionen, die heute die Sozialwissenschaft ausmachen. (S. 19)

Er präsentiert diese Ideen in einem sehr lesbaren, zugänglichen Erzählstil und entlang zahlreicher Beispiele. So funktioniert das Buch zunächst – und das halte ich für keine geringe Leistung – als ein Soziologiearchiv bzw. Archiv empirischer Sozialforschung: Becker ist bestrebt, Studien, die er als ausgezeichnet empfindet, vor dem Vergessen zu bewahren bzw. sie wieder in Erinnerung zu rufen. Er wirft damit implizit die Frage auf, ob sich unsere Disziplin in der Abfolge ihrer Theorie- und Empirie-Moden tatsächlich vorwärts oder doch eher seitwärts bewegt. Die seit langem bestehende, letztlich einem breiten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Erfolg zu verdankende Vielzahl und Unübersichtlichkeit soziologischer Wissensproduktionen hat – in Verbindung mit den ganz unterschiedlichen Forschungshaltungen, die in der gegenwärtigen Soziologie bestehen – sicherlich maßgeblichen Anteil daran, dass tatsächliche Anschlüsse und Weiterentwicklungen von gegenstandsbezogenem Wissen eher in spezifischen Nischen stattfinden. Unter seinen zahlreichen Ausgrabungen älterer Studien, die es ihm wert erscheinen, wieder und neu gelesen zu werden, bleiben mir in besonderer Erinnerung McEvoys Studie zu „The Fisherman’s Problem“, die in exemplarischer Weise und lange vor den Neuen Materialismen die verflochtene Geschichte von menschlichem und nicht-menschlichem Tun mit verschiedensten Materialitäten zum Gegenstand einer präzisen Analyse machte (McEvoy, 1986). Ein weiteres Beispiel liefern die sich durch das gesamte Buch ziehenden Hinweise auf Everett C. Hughes und dessen „The Sociological Eye“ (Hughes, 1984 [1971]), etwa die Analyse von „Bastard-Institutionen“, d. h. von Organisationen, die auf „illegitime Weise“ Güter zur Verfügung stellen, die ihrerseits legitime oder illegitime Wünsche bedienen. Erwähnen will ich zudem James Agees & Walker Evans (2013 [1941] großartige Poetik in „Preisen will ich die großen Männer“, Lewis Dexters (1964) aufschlussreichen Artikel zur „Politik und Soziologie der Dummheit“ sowie die Dissertation von Marica Alisea (1989) zum „Dual Home Base Phenomenon“ puerto-ricanischer Migranten, welche Ergebnisse der Transnationalisierungsforschung vorwegnimmt.

Welche „Tricks“ werden nun aber präsentiert? Das lässt sich aufgrund ihrer schieren Fülle hier nicht umfänglich diskutieren. Deswegen will ich der im Band vorgeschlagenen Gliederung in vier Kapiteln folgen: „Ideen“ (engl.: „imagery“), „Fallauswahl“ („sampling“), „Konzepte“ und „Logik“. Vorweg: Mitunter geht es vor allem um die Reflexion impliziter Vorannahmen, an anderer Stelle dagegen um konkrete Ratschläge zu Vorgehensweisen.

Das Kapitel über „Ideen“ („Imagery“) regt in erster Linie dazu an, über die ‚Bilder‘ bzw. Vorstellungen nachzudenken, die wir uns von unseren Forschungsgegenständen machen. Welche alltagsweltlichen oder auch durch Forschung zusätzlich informierten Bilder sind in unseren Köpfen, wenn wir eine Projektidee konzipieren? Was wissen wir, die wir in unseren akademischen Milieus vor uns hin leben, über die ‚Welt aus der Sicht der Akteur:innen des Alltags‘, und was unterstellen wir aufgrund unserer mehr oder weniger stereotypen Vor-Urteile? Über welche Vorsichtsmaßnahmen verfügt die Soziologie, um hier reflektierend ‚einzugreifen‘? Becker diskutiert bspw. verschiedene Varianten der „Nullhypothese“, etwa die Annahme, bestimmte Personenrekrutierungen für bestimmte Jobs beruhten nur auf Zufall – um von dort aus Schritt für Schritt auszuarbeiten, inwiefern das nicht zutrifft. Weitere „Ideen“ liefern die Annahmen des zufälligen Zusammentreffens unterschiedlicher Faktoren – „Koinzidenz“ (S. 50–59) – oder der Gesellschaft als einer riesigen Produktionsmaschinerie, gebaut dazu, genau das hervorzubringen, was hier und jetzt der Fall ist oder zu sein scheint (S. 59–67). Auch gehe es nicht um Typen von Menschen, sondern um Typen von Handlungen oder Praktiken, die Menschen ausführen, sowie – im Anschluss an (Blumer und) Latour – um ein Verständnis von „Dingen“ als „Menschen, die zusammen handeln“, schließlich auch um die tatsächliche, folgenreiche räumlich-geographische Situiertheit dessen, was passiert – was Becker an wunderbar instruktiven Beispielen erläutert (S. 80–89) –, schließlich um „Wie-Fragen“ statt „Warum-Fragen“, um die Analyse von Prozessen und gebührende Vorsicht bei der Feststellung von „Ursachen“.

„Fallauswahl“ („sampling“) wirft die Frage auf, wie wir unsere Daten zusammenstellen und welche Chance wir dabei solchen Fällen geben, die unseren Vorannahmen entschieden widersprechen. Becker greift hier auf den aus der Rhetorik stammenden Begriff der „Synekdoche“ zurück, um das Problem zu diskutieren. Wie wählen wir Fälle und Daten aus? Und worüber wollen wir dann eine Aussage treffen? Was sind Kriterien für eine gute oder eine schlechte Auswahl? Worin bestehen mögliche Risiken von Zufallsstichproben, und wie kann ihnen begegnet werden? Wann hören wir mit der Datensammlung auf? Und wie begründen wir das? Wie verhalten sich Datenbeschreibung und Dateninterpretation zueinander? Wie gelangen wir zu Kategorien? Welche Rolle spielen ‚unwahrscheinliche‘ oder von uns erdachte ‚unmögliche‘ Fälle? Wie gehen wir mit bestehenden „Glaubwürdigkeitshierarchien“ um, die uns nahelegen, nur bestimmte Kategorien von Personen könnten uns über bestimmte Dinge zuverlässig Auskunft geben? Hierzu Becker:

Der Trick, um mit der Glaubwürdigkeitshierarchie umzugehen, ist ganz einfach: Zweifle an allem, was jemand in einer Machtposition dir sagt. (S. 136)

Nach Becker gilt es hier, die richtige Balance zu finden – die Auskünfte der Befragten einerseits ernst zu nehmen, sie andererseits aber zu hinterfragen, denn:

Soziolog*innen wissen einiges, was die Menschen, die sie studieren, nicht wissen. (S. 148)

In „Konzepte“ stehen die abstrahierenden Begriffsbildungen im Fokus, die wir auf der Grundlage von Forschungen vornehmen, um zu allgemeineren Aussagen über unsere Gegenstände und vielleicht auch darüber hinaus zu gelangen. Und es geht um die Fallstricke, die bei dieser Aufgabe lauern. So diskutiert Becker unter anderem Probleme einer zu eng gefassten Definition und Forschung zu „Kompetenz“ oder „Verbrechen“. Vorgeschlagen wird bspw., „den Fall das Konzept definieren [zu] lassen“ (S. 180–187), d. h. zu reflektieren, wie der eigene Untersuchungsfall zur Modifikation bestehender Kategorien oder zur Entwicklung einer neuen Kategorie beitragen kann. Dazu erläutert Becker im würdigenden Rekurs auf einen Kollegen seiner Zeit an der Northwestern University in Evanston den nützlichen „Bernie Becks Trick“:

Beck sagt einzelnen Studierenden, wenn sie einige Daten zusammengetragen haben und zu verstehen versuchen, worum es in ihrer Forschung für die Dissertation geht: ‚Sagen Sie mir, was sie herausgefunden haben, aber ohne die kennzeichnenden Merkmale des aktuellen Falls zu nennen.‘ (S. 184)

Konzepte definieren, verallgemeinern, und sie relationieren, d. h. sie setzen in einen kontextualisierten Bezug zu anderen Konzepten. Sie gelten nicht absolut. Sie können durch Forschung in ihrem „Bedeutungsbereich“ erweitert werden, wie das – so Becker – bspw. Goffman sehr eindrücklich mit seinen Erweiterungen des Verständnisses von „totalen Institutionen“ und „Stigma“ demonstriert hatte.

„Logik“ – das deutlich umfangreichste Kapitel – schließlich diskutiert verschiedene Denkmethoden, mit denen wir zu neuen Schlussfolgerungen über unsere Phänomene gelangen,

um zu ermitteln, was noch zutreffen könnte, wenn das bereits Bekannte zutrifft. Was können wir aus dem bereits Ermittelten herausziehen, das uns auf Gedanken bringt, auf die wir sonst gar nicht gekommen wären? (S. 211)

Einen Weg sieht Becker hier entlang der Diskussion von Syllogismen in der Aufmerksamkeit für implizierte, aber nicht ausformulierte Annahmen, oder in der Nachverfolgung der Bedeutung „seltsamer Äußerungen“ im Feld (S. 217–235). Er gibt dazu das Beispiel des Feldbegriffs „Crocks“, auf den er im Rahmen seiner mit Blanche Geer betriebenen sowie von Hughes bzw. Anselm Strauss angeleiteten Forschungen zu Medizinstudent:innen stieß, und mit dem eine spezifische (als unergiebig wahrgenommene) Patient:innenkategorie informell bezeichnet wurde. Die Infragestellung angeblicher, im Feld behaupteter „Notwendigkeiten“ gehört ebenfalls zu solchen „logischen Tricks“. Becker diskutiert jedoch auch stärker formalisierte Arten logischer Schlüsse – „Wahrheitstafeln, Kombinationen und Typen“ (S. 235–305) – im Anschluss an Paul Lazarsfelds und Allen Bartons Arbeiten zum „Eigenschaftsraum“ (Property Space Analysis PSA), den Booleschen Algorithmus im Rahmen von Charles Ragins Qualitative Comparative Analysis (QCA) sowie die analytische Induktion bei Alfred Lindesmith und Donald Cressey. Er illustriert deren Einsatz an zahlreichen Beispielen und verdeutlicht u. a., wie eine tabellenförmige Notierung von Merkmalsausprägungen genutzt werden kann, um Ideen über mögliche Fälle zu generieren, die noch nicht im Sample existieren, oder aber, wie bei der QCA, zur Prüfung vorschneller Zusammenhangs- und Kausalvermutungen. Lindesmiths Studien zur Opiatabhängigkeit und Cresseys Arbeit zur Geldunterschlagung in Organisationen erläutern schließlich die Vorgehensweise einer analytischen Induktion, die sukzessive aus den Falldaten heraus eine Theorie der Abhängigkeit bzw. der Unterschlagung entwickelt, bei der jeder neue analysierte Fall zur Prüfung und ggf. Modifikation der zuvor erarbeiteten Annahmen dient.

Das alles in einem Zuge zu lesen, erzeugt (bei mir) ein Gefühl der zunehmenden Verwirrung und Verlorenheit. Die schiere Überfülle der Anmerkungen, Beobachtungen und Hinweise ist beeindruckend. Am besten lässt sich das Buch deswegen als Werkzeugkasten nutzen, in dem man kramt, aus dem man sich bedient, wenn man im eigenen konkreten Forschungsprozess Denkwerkzeuge benötigt. Für diejenigen, die Lehrforschungsprojekte leiten, bietet es eine wöchentlich nutzbare Goldgrube an Fragen und Anregungen für Seminarsitzungen. Dabei wird einen dieses oder jenes stärker, anderes weniger interessieren – vorausgesetzt, es geht um die Konzeption und Durchführung empirischer Forschung. Wie jeder Werkzeugeinsatz erfordert das Einübung, Wiederholung, Selbstverständlichwerden:

Die beste Art, diese Tricks zu erlernen und sie sich anzueignen, besteht darin, sie zur täglichen Routine zu machen. (S. 306)

Der Band ist eben kein Lehrbuch, sondern ein reich gefülltes Archiv und eine Ideensammlung, die das soziologische Forschen zur Ernsthaftigkeit und Vorsicht im Umgang mit eigenem disziplinären Vergessen gemahnen. In diesem Sinne kann er als Fundgrube und ständiger Begleiter gleichermaßen genutzt werden, kaum jedoch als systematische Studienlektüre oder gar ‚Rezept‘ zur Vorbereitung bzw. Einführung in Forschungs- und Analyseprozesse. Man liest hinein, beschäftigt sich mit den Ideen, verlässt das Buch, und kehrt nach einiger Zeit gerne wieder. Doch ist die Soziologie, von der Becker spricht, die er adressiert, noch die ‚Soziologie unserer Zeit‘? In seinem Aufsatz “Long-Term Changes in the Character of the Sociological Discipline: A Short Note on the Length of Titles of Articles Submitted to the American Sociological Review during the Year 2000” (Becker, 2003a) skizziert er Überlegungen zum Wandel unserer Disziplin über die Jahrzehnte hinweg. Aus der Lektüre der „Tricks“ drängt sich die Frage auf, in welcher Soziologie oder eher: welchen Soziologien wir heute arbeiten (und leben)? Adressiert das Buch ‚uns‘? Becker selbst beschrieb seinen Abschied von der Universität und den Renteneintritt als eine Art ‚Befreiung‘. Er fand bedauernde Worte für die Arbeitsbedingungen, die ihm seine Kolleg:innen aus den heutigen, insbesondere europäischen Universitätslandschaften schilderten. Lesen wir das Buch also als eine nostalgische Erinnerung daran, wie es einmal gewesen sein könnte? Oder als Aufruf dazu, über unser gegenwärtiges Tun, unsere Forschungs- und Analysepraxis sowie deren Umstände nachzudenken, sie ggf. zu verändern?

Deswegen brauchen wir Wege, um den Radius unseres Denkens zu erweitern, um zu sehen, was wir noch denken und welche Fragen wir noch stellen können, um zu erreichen, dass unsere Ideen besser mit der Vielfalt dessen, was auf der Welt geschieht, mithalten können. (S. 20)

Thomas Hoebel gibt dem Buch in seinem Nachwort eine gelungene Rahmung im Werkkontext Beckers. Zu Letzterem liegt in deutscher Sprache die ausgezeichnete Einführung von Danko (2015) vor. Einstiege im Englischen oder Französischen bieten Pessin (2017 [2004]), Peneff (2018 [2014]) oder Masson (2021). Einen guten Zugang erhält man auch über die von Becker gegebenen Interviews (z. B. Plummer, 2003; Molotch & Becker, 2012; Ralón & Ralón, 2013; Becker & Keller, 2016). Hoebel (2023) hat einen lesenswerten Nachruf verfasst. Wer Becker sehen möchte: im Netz gibt es einige Videoaufzeichungen. Und ja: Er spielte auch Klavier in Jazzbands (z. B. Faulkner & Becker, 2009). Wer ihn hören möchte, wird über seine Webseite fündig, oder auch in Becker (2003b).

Literatur

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Online erschienen: 2024-11-28
Erschienen im Druck: 2024-11-27

© 2024 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Downloaded on 16.3.2025 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/srsr-2024-2043/html
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